Weilsche Krankheit
Die Weilsche Krankheit ist eine bösartig verlaufende Form der Leptospirose, verursacht durch Leptospira icterohaemorrhagiae. Die Hauptquelle (Reservoir) sind Ratten und Mäuse. Gefährdet sind vor allem Menschen, Hunde und Schweine, aber auch andere Tierarten. Symptome sind Schwäche, hohes Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, gefolgt von Gelbsucht und Hautrötungen, sowie Zeichen von Leber- und Nierenerkrankungen. Schließlich führen Nieren- und Leberversagen bei unbehandelten oder zu spät behandelten Tieren zum Tod.
Ratten scheiden Leptospirosebakterien mit dem Urin aus. Und da Ratten mit dem Urin ihr Revier markieren, hinterlassen sie die Urintröpfchen nahezu überall, wo sie vorbeikommen. Die gefährlichen Erreger sind daher nahezu überall dort zu finden, wo eine Ratte in den vergangenen Tagen vorbeigekommen ist.
Wie viele Nagetiere scheiden Ratten auch Hantaviren aus. Da die Symptome dieser Erkrankungen der einer Sommergrippe sehr ähnlich sind, dürfte die Dunkelziffer sehr hoch sein. Der in Mitteleuropa häufiger vorkommende Puumala-Typ des Hantavirus wird von der Rötelmaus übertragen. Die Seoul- (aus Asien stammend) und Dobrava-Typen (vom Balkan) des Hantavirus, die hauptsächlich von der Wanderratte übertragen werden, rufen jedoch einen erheblich schwereren Verlauf dieser Erkrankung hervor.
Bei Untersuchungen des Hygiene-Instituts der Universität Graz aus dem Jahr 1975 wurden in den untersuchten Ratten Leptospirosen, die Erreger der Weilschen Krankheit, Listeriosen, sowie die Erreger von Rocky-Mountain-Fleckfieber, Ornithose, Lymphozytäre Choriomeningitis, Q-Fieber und Toxoplasmose nachgewiesen.
Untersuchungen eines wissenschaftlichen Teams des Institutes für Mikrobiologie und Tierseuchen der Freien Universität Berlin aus dem Jahr 2013 zeigen weiter, dass Escherichia coli-Bakterien, gegen die viele Antibiotika wegen eines bestimmten Enzyms unwirksam sind, von Ratten verbreitet werden, wobei die Fundstellen die Vermutung nahelegen, dass die Ratten die Keime über das Abwassersystem wieder in menschliche Nähe bringen können. Gefahr gehe bei den multiresistenten Keimen nicht von Rattenbissen aus, sondern eher durch Schmierinfektionen mit Rattenkot.
Quelle:
Wikipedia
Nagetiere und Nagetierassoziierte Krankheitserreger
